„Merkel beliebter als Steinbrück“
„SPD-Kanzlerkandidat stürzt ab“
„Kanzlerin baut Vorsprung aus“
3 Schlagzeilen, die exemplarisch dafür stehen, auf welchem Level die mediale Berichterstattung rund um die Bundestagswahl 2013 stecken geblieben ist: Die völlige Entpolitisierung des öffentlichen Raums.
„SPD-Kanzlerkandidat stürzt ab“
„Kanzlerin baut Vorsprung aus“
3 Schlagzeilen, die exemplarisch dafür stehen, auf welchem Level die mediale Berichterstattung rund um die Bundestagswahl 2013 stecken geblieben ist: Die völlige Entpolitisierung des öffentlichen Raums.
Täglich erheben Institute neue Zahlen zur einzig wichtigen Frage des Jahres: Die beiden Kandidaten und ihr in Umfragen gemessener Popularitätsabstand.
Beliebtheit als neue Währung in der Wahlkabine.
Wer beliebter ist, gewinnt die Wahl. Klare Sache.
Klare Sache?
Nein.
Beliebtheit als neue Währung in der Wahlkabine.
Wer beliebter ist, gewinnt die Wahl. Klare Sache.
Klare Sache?
Nein.
Wer beliebter ist, gewinnt die Wahl?
Niemand weiß so gut, wie Peer Steinbrück, dass dieser Satz nicht stimmt. Würde er stimmen, wäre Peer Steinbrück heute noch Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Gerhard Schröder Bundeskanzler und David McAllister Niedersachsens Landesvater. Nils Schmid wäre Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Jens Bullerjahn hätte die Wahl in Sachsen-Anhalt gewonnen.
Ist aber nicht so. Diese Liste ließe sich beliebig lang mit aktuellen Beispielen fortführen.
Dennoch wird uns in den Medien suggeriert, dass die Beliebtheit eines Kandidaten unmittelbar mit dem zu erwartenden Wahlerfolg im Zusammenhang steht.
Die gleichen Institute, die zwischen den persönlichen Beliebtheitswerten von Merkel und Steinbrück ungefähr 30 Prozentpunkte Abstand sehen, weisen aus, dass die von beiden jeweils gewünschten Koalitionen Kopf-an-Kopf liegen.
Die aktuellsten Zahlen liegen heute von INSA (dem neuen Hausinstitut der BILD-Zeitung) vor. Schwarz-Gelb 43 Prozent, Rot-Grün 41 Prozent.
Der haushohe Vorsprung in der Beliebtheit bringt Merkel bei Auszählung der Stimmzettel: Nichts.
Besonders schön sind auch Überschriften wie:
„Jeder 3. SPD-Wähler würde Merkel wählen“.
Was bedeutet dies?
Die SPD verliert 30% ihrer Wähler an die Merkel-Partei?
Merkels Beliebtheit zieht der SPD Stimmen ab?
Nein.
Die Botschaft ist: Wer Merkel gut findet, wählt nicht zwangsweise CDU.
Wertschätzung von Personen und das Kreuzchen bei einer Partei sind zwei Dinge, die voneinander entkoppelt sind.
Es wird Zeit, dass diese Binsenweisheit auch wieder in den Berliner Redaktionen zur Kenntnis genommen wird.
Wir wählen am 22. September ein neues Parlament – und nicht Deutschlands beste Schwiegermutti.
Ist aber nicht so. Diese Liste ließe sich beliebig lang mit aktuellen Beispielen fortführen.
Dennoch wird uns in den Medien suggeriert, dass die Beliebtheit eines Kandidaten unmittelbar mit dem zu erwartenden Wahlerfolg im Zusammenhang steht.
Die gleichen Institute, die zwischen den persönlichen Beliebtheitswerten von Merkel und Steinbrück ungefähr 30 Prozentpunkte Abstand sehen, weisen aus, dass die von beiden jeweils gewünschten Koalitionen Kopf-an-Kopf liegen.
Die aktuellsten Zahlen liegen heute von INSA (dem neuen Hausinstitut der BILD-Zeitung) vor. Schwarz-Gelb 43 Prozent, Rot-Grün 41 Prozent.
Der haushohe Vorsprung in der Beliebtheit bringt Merkel bei Auszählung der Stimmzettel: Nichts.
Besonders schön sind auch Überschriften wie:
„Jeder 3. SPD-Wähler würde Merkel wählen“.
Was bedeutet dies?
Die SPD verliert 30% ihrer Wähler an die Merkel-Partei?
Merkels Beliebtheit zieht der SPD Stimmen ab?
Nein.
Die Botschaft ist: Wer Merkel gut findet, wählt nicht zwangsweise CDU.
Wertschätzung von Personen und das Kreuzchen bei einer Partei sind zwei Dinge, die voneinander entkoppelt sind.
Es wird Zeit, dass diese Binsenweisheit auch wieder in den Berliner Redaktionen zur Kenntnis genommen wird.
Wir wählen am 22. September ein neues Parlament – und nicht Deutschlands beste Schwiegermutti.